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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Hesekiel

Capitel 28

VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
2 Du Menschenkind / sage dem Fürsten zu Tyro / so spricht der HErr HERR / Darumb / das sich dein hertz erhebt / vnd spricht / Jch bin Gott / Jch sitze im thron Gottes / mitten auff dem Meer / So du doch ein Mensch / vnd nicht Gott bist / Noch erhebt sich dein hertz / als ein hertz Gottes.
3 Sihe / du heltest dich fur klüger / denn Daniel / das dir nichts verborgen sey /
4 vnd habest durch deine klugheit vnd verstand / solche macht zu wegen bracht / vnd schetze von gold vnd silber gesamlet.
5 Vnd habest durch deine grosse weisheit vnd hantierung / so grosse macht vberkomen / Dauon bistu so stoltz worden / das du so mechtig bist.
6 DArumb spricht der HErr HERR also / Weil sich denn dein hertz erhebt / als ein hertz Gottes /
7 Darumb sihe / Jch wil frembde vber dich schicken / nemlich / die Tyrannen der Heiden / die sollen jr Schwert zücken vber deine schöne weisheit / vnd deine grosse Ehre zu schanden machen.
8 Sie sollen dich hinunter in die Gruben stossen / das du mitten auff dem Meer sterbest / wie die Erschlagenen.
9 Was gilts? ob du denn fur deinem Todschleger werdest sagen / Jch bin Gott / So du doch nicht Gott / sondern ein Mensch / vnd in deiner Todschleger hand bist.
10 Du solt sterben / wie die Vnbeschnittenen / von der hand der Frembden / Denn ich habs geredt / spricht der HErr HERR.
11 VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
12 Du Menschenkind / Mache ein Wehklage vber den König zu Tyro / vnd sprich von jm / so spricht der HErr HERR / Du bist ein reinlich (1) Siegel / voller weisheit / vnd aus der massen schöne.
13 Du bist im Lustgarten Gottes / vnd mit allerley Eddelsteinen geschmückt / nemlich / mit Sarder / Topaser / Demanten / Türkis / Onychen / Jaspis / Saphir / Amethist / Smaragden / vnd Gold / Am tag da du geschaffen wurdest / musten da bereit sein bey dir dein Pauckenwerck vnd Pfeiffen.
14 Du bist wie ein Cherub / der sich weit ausbreitet vnd decket / Vnd ich hab dich auff dem heiligen berg Gottes gesetzt / das du vnter den fewrigen steinen wandelst /
15 vnd warest on wandel in deinem Thun / des tages da du geschaffen warest / so lang / bis sich deine missethat funden hat /
16 Denn du bist inwendig vol freuels worden / fur deiner grossen Hantierung vnd hast dich versündigt / Darumb wil ich dich entheiligen von dem berg Gottes / vnd wil dich ausgebreiteten Cherub / aus den fewrigen steinen verstossen.
17 VND weil sich dein hertz erhebt / das du so schöne bist / vnd hast dich deine Klugheit lassen betriegen / in deinem pracht / Darumb wil ich dich zu boden stürtzen / vnd ein Schawspiel aus dir machen fur den Königen /
18 Denn du hast dein Heiligthum verderbet / mit deiner grossen missethat / vnd vnrechtem handel. Darumb wil ich ein Fewr aus dir angehen lassen / das dich sol verzehren / vnd wil dich zu asschen machen auff der Erden / das alle Welt zusehen sol.
19 Alle die dich kennen vnter den Heiden / werden sich vber dir entsetzen / Das du so plötzlich bist vntergangen / vnd nimer mehr auffkomen kanst.
20 VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
21 Du Menschenkind / Richte dein angesicht wider Zidon / vnd weissage wider sie /
22 vnd sprich / so spricht der HErr HERR / Sihe / Jch wil an dich Zidon / vnd wil an dir ehre einlegen / Das man erfaren sol / das ich der HERR bin / wenn ich das Recht vber sie gehen lasse / vnd an jr erzeige / das ich Heilig sey.
23 Vnd ich wil Pestilentz vnd Blutuergiessen vnter sie schicken / auff jren Gassen / vnd sollen tödlich verwund drinnen fallen / durchs Schwert / welchs allenthalben vber sie gehen wird / Vnd sollen erfaren / das ich der HERR bin.
24 Vnd sol forthin allenthalben vmb das haus Jsrael / da jre Feinde sind / kein dorn die da stechen / noch stachel die da wehthun / bleiben / Das sie erfaren / das ich der HErr HERR bin. Jesa. 23.
25 SO spricht der HErr HERR / Wenn ich das haus Jsrael wider versamlen werde / von den Völckern / da hin sie zerstrewet sind / So wil ich fur den Heiden an jnen erzeigen / das ich Heilig bin. Vnd sie sollen wonen in jrem Lande / das ich meinem knecht Jacob gegeben habe /
26 vnd sollen sicher darin wonen / vnd Heuser bawen / vnd Weinberge pflantzen. Ja sicher sollen sie wonen / wenn ich das Recht gehen lasse / vber alle jre Feinde / vmb vnd vmb / Vnd sollen erfaren / das ich der HERR jr Gott bin.


(1) Da alles fein vnd schön gebildet ist / das ausgemacht vnd nichts dran feilet noch vergessen ist. Jd est / Entelechia forma wie es sein sol.

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