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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Hesekiel

Capitel 22

VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
2 Du Menschenkind / wiltu nicht straffen die mördische Stad / vnd jr anzeigen alle jre Grewel?
3 Sprich / so spricht der HErr HERR / O Stad / die du der deinen Blut vergeussest / auff das deine zeit kome / vnd die du Götzen bey dir machest / da mit du dich verunreinigst.
4 Du verschuldest dich an dem Blut / das du vergeüssest / vnd verunreinigst dich an den Götzen / die du machst / Da mit bringestu deine tage herzu / vnd machst das deine jar komen müssen. Darumb wil ich dich zum Spot vnter den Heiden / vnd zum Hohn in allen Lendern machen /
5 Beide in der nehe vnd in die ferne / sollen sie dein spotten das du ein schendlich gerücht haben / vnd grossen jamer leiden müssest.
6 SJhe / die Fürsten in Jsrael / ein jglicher ist mechtig bey dir / blut zuvergiessen.
7 Vater vnd Mutter verachten sie / Den Frembdlingen thun sie gewalt vnd vnrecht / Die Widwen vnd Waisen schinden sie.
8 Du verachtest meine Heiligthüme / vnd entheiligest meine Sabbath.
9 Verrheter sind in dir / Auff das sie blut vergiessen / Sie essen auff den Bergen / vnd handeln mutwilliglich in dir.
10 Sie blössen die scham der Veter / vnd nötigen die Weiber in jrer kranckheit /
11 vnd treiben vnternander Freund mit freunds weibe Grewel / Sie schenden jre eigene Schnur mit allem mutwillen / Sie notzüchtigen jre eigene Schwestern / jrs Vaters töchtere.
12 Sie nemen Geschencke / auff das sie blut vergiessen / Sie wuchern vnd vbersetzen einander / vnd treiben jren Geitz wider jren Nehesten / vnd thun einander gewalt / Vnd vergessen mein also / spricht der HErr HERR.
13 SJhe / Jch schlahe meine Hende zusamen / vber den Geitz den du treibest / vnd vber das Blut / so in dir vergossen ist.
14 Meinstu aber / dein Hertz müge es erleiden / oder deine Hende ertragen / zu der zeit / wenn ichs mit dir machen werde? Jch der HERR habs geredt / vnd wils auch thun /
15 Vnd wil dich zerstrewen vnter die Heiden / vnd dich verstossen in die Lender / Vnd wil deines Vnflats ein ende machen /
16 das du bey den Heiden must verflucht geacht werden / Vnd erfaren / das ich der HERR sey.
17 VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
18 Du Menschenkind / Das haus Jsrael ist mir zu Schaum worden / Alle jr ertz / zihn / eisen vnd bley / ist im ofen zu Silberschaum worden.
19 Darumb spricht der HErr HERR also / Weil jr denn alle Schaum worden seid / Sihe / so wil ich euch alle gen Jerusalem zusamen thun /
20 wie man silber / ertz / eisen / bley vnd zihn zusamen thut im ofen / das man ein Fewr drunder auffblase vnd zerschmeltz es / Also wil ich euch auch in meinem zorn vnd grim zusamen thun / einlegen vnd schmeltzen.
21 Ja ich wil euch samlen / vnd das Fewr meines zorns vnter euch auffblasen / das jr drinnen zerschmeltzen müsset.
22 Wie das silber zerschmeltzet im ofen / So solt jr auch drinnen zerschmeltzen / Vnd erfaren / das ich der HERR meinen grim vber euch ausgeschüttet habe.
23 VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach /
24 Du Menschenkind / sprich zu jnen / Du bist ein Land / das nicht zu reinigen ist / wie eins / das nicht beregent wird / zur zeit des zorns.
25 Die Propheten so drinnen sind / haben sich gerottet / die Seelen zu fressen / wie ein brüllender Lew / wenn er raubet / Sie reissen gut vnd gelt zu sich / vnd machen der Widwen viel drinnen.
26 Jre Priester verkeren mein Gesetz freuelich / vnd entheiligen mein Heiligthum / Sie halten vnter dem Heiligen vnd vnheiligen kein vnterscheid / vnd leren nicht / was rein oder vnrein sey / Vnd warten meiner Sabbathen nicht / vnd ich werde vnter jnen entheiliget.
27 Jre Fürsten sind drinnen / wie die reissende Wolffe / blut zuuergiessen / vnd Seelen vmb zubringen / vmb jres Geitzes willen.
28 VND jre Propheten / tünchen sie mit losem Kalck / predigen lose teiding / vnd weissagen jnen Lügen / vnd sagen / so spricht der HErr HERR / So es doch der HERR nicht geredt hat.
29 Das volck im Lande vbet gewalt / vnd rauben getrost / vnd schinden die Armen vnd Elenden / vnd thun den Frembdlingen gewalt vnd vnrecht.
30 Jch sucht vnter jnen / Ob jemand sich eine Maur machete / vnd wider den Riss stünde gegen mir / fur das Land / das ichs nicht verderbete / Aber ich fand keinen.
31 Darumb schüttet ich meinen zorn vber sie / vnd mit dem Fewr meines grimmes macht ich jr ein ende / vnd gab jnen also jren verdienst auff jren Kopff / spricht der HErr HERR.


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