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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 4

WJltu dich Jsrael bekeren / spricht der HERR / So bekere dich zu mir. Vnd so du deine Grewel wegthust von meinem Angesicht / So soltu nicht vertrieben werden.
2 Als denn wirstu on heucheley / recht vnd heiliglich schweren (so war der HERR lebet) Vnd die Heiden werden in jm gesegenet werden / vnd sich sein rhümen.
3 Denn so spricht der HERR / zu den in Juda vnd zu Jerusalem / Pflüget ein newes / vnd seet nicht vnter die Hecken.
4 Beschneitet euch dem HERRN / vnd thut weg die Vorhaut ewers hertzen / jr Menner vnd jr Leute zu Jerusalem. Auff das nicht mein grim ausfare / wie fewr / vnd brenne / das niemand lesschen müge / vmb ewr bosheit willen. Osee. 1.
5 JA denn (1) verkündigt in Juda / vnd schreiet laut zu Jerusalem / vnd sprecht / Blaset die Drometen im Lande / rufft mit voller stim / vnd sprecht / Samlet euch / vnd lasset vns in die feste Stedte ziehen.
6 Werfft zu Zion ein Panir auff / Heuffet euch vnd seumet nicht / Denn ich bringe ein vnglück herzu von Mitternacht / vnd ein grossen jamer.
7 Es feret daher der Lewe aus seiner hecke / vnd der Verstörer der Heiden zeucht einher aus seinem ort / Das er dein Land verwüste / vnd deine Stedte ausbrenne / das niemand drinne wone.
8 Darumb zihet Secke an / klagt vnd heulet / Denn der grimmige zorn des HERRN wil nicht auffhören von vns.
9 ZV der zeit / spricht der HERR / wird dem Könige vnd den Fürsten das hertz entfallen / Die Priester werden verstörtzt / vnd die Propheten erschrocken sein.
10 Jch aber sprach / Ah HErr HERR / du hasts diesem Volck vnd Jerusalem weit feilen lassen / da sie sagten / Es wird friede bey euch sein / So doch das schwert bis an die Seele reicht.
11 Zur selbigen zeit wird man diesem Volck vnd Jerusalem sagen / Es kompt ein dürrer Wind (2) vber dem Gebirge her / als aus der wüsten / des weges zu der Tochter meines volcks zu / nicht zu worffen noch zu schwingen /
12 Ja ein wind kompt / der jnen zu starck sein wird / Da wil ich denn auch mit jnen rechten.
13 Sihe / er feret daher / wie wolcken / vnd seine Wagen sind / wie ein Sturmwind / seine Rosse sind schneller denn Adeler / Weh vns / wir müssen verstöret werden.
14 SO wasche nu Jerusalem dein hertz von der bosheit / Auff das dir geholffen werde / Wie lange wollen bey dir bleiben die leidigen Lere?
15 Denn es kompt ein geschrey von Dan her / vnd ein böse Botschafft vom gebirge Ephraim her /
16 wie die Heiden rhümen. Vnd es ist bis gen Jerusalem erschollen / Das Hüter (3) komen aus fernen Landen / vnd werden schreien wider die stedte Juda.
17 Sie werden sie rings vmbher belegern / wie die Hüter auff dem felde / Denn sie haben Mich erzürnet / spricht der HERR.
18 Das hastu zu Lohn fur dein wesen vnd dein thun / Denn wird dein hertz fülen / wie deine bosheit so gros ist.
19 WJe ist mir so hertzlich weh / Mein hertz pucht mir im Leibe / vnd habe kein Ruge / Denn meine seele höret der Posaunen hall / vnd eine Feldschlacht /
20 vnd einen Mordgeschrey vber den andern / Denn das gantze Land wird verheret / plötzlich werden meine Hütten vnd meine Gezellt verstöret.
21 Wie lange sol ich doch das Panir sehen / vnd der Posaunen hall hören?
22 Aber mein Volck ist toll / vnd gleuben mir nicht / Töricht sind sie / vnd achtens nicht / Weise sind sie gnug vbels zuthun / Aber wol thun wollen sie nicht lernen.
23 Jch schawet das Land an / Sihe / das war wüst vnd öde / vnd den Himel / vnd er war finster (4).
24 Jch sahe die Berge an / vnd sihe / die bebeten / vnd alle Hügel zitterten.
25 Jch sahe / vnd sihe / da war kein Mensch / vnd alles Geuogel vnter dem Himel war weggeflogen.
26 Jch sahe / vnd sihe / das Bawfeld war eine wüste / vnd alle Stedte drinnen / waren zubrochen fur dem HERRN / vnd fur seinem grimmigen zorn.
27 DEnn so spricht der HERR / Das gantze Land sol wüste werden / Vnd wils doch nicht gar aus (5) machen.
28 Darumb wird das Land betrübt / vnd der Himel droben trawrig sein / denn ich habs geredt / Jch habs beschlossen / vnd sol mich nicht rewen / wil auch nicht dauon ablassen.
29 Alle Stedte werden fur dem geschrey der Reuter vnd Schützen fliehen / vnd in die dicken Welde lauffen vnd in die Felsen kriechen / Alle Stedte werden verlassen stehen / das niemand drinnen wonet.
30 WAs wiltu als denn thun / du Verstörete? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden / vnd mit gülden Kleinoten schmücken / vnd dein angesicht schmincken würdest / So schmückestu dich doch vergeblich / Denn die dir jtzt hofieren / werden dich verachten / sie werden dir nach dem Leben trachten.
31 Denn ich höre ein geschrey / als einer Gebererin / Eine angst / als einer die in den ersten Kindsnöten ist / Ein geschrey der tochter Zion / die da klagt / vnd die hende auswirfft / Ah weh mir / Jch mus schier vergehen / fur dem würgen.


(1) Wenn das Fewer angehen wird / vnd jr euch nicht gebessert habt / so wirds nicht helffen / das jr euch rüstet.
(2) Der König zu Babel.