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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Jesaia

Capitel 22

DJs ist die Last vber das Schawtal (1). Was ist denn euch das jr alle so auff die Decher laufft?
2 Du warest vol gedönes / eine Stad vol volcks / eine fröliche stad. Deine Erschlagen sind nicht mit dem schwert erschlagen / vnd nicht im streit gestorben.
3 Sondern alle deine Heubtleute sind fur dem Bogen weg gewichen vnd gefangen / Alle die man in dir funden hat / sind gefangen vnd fern geflohen.
4 Darumb sage ich / Hebt euch von mir / Last mich bitterlich weinen / Mühet euch nicht / mich zu trösten vber der verstörung der Töchter meines Volcks.
5 Denn es ist ein tag des getümels vnd der zutrettung vnd verwirrung vom HErrn HERRN Zebaoth im Schawtal / vmb des vntergrabens willen der mauren vnd des geschreies am berge.
6 Denn Elam (2) feret daher mit Köcher / Wagen Leuten vnd Reutern / vnd Kir glentzet daher mit Schilden.
7 VND wird geschehen / das deine ausserwelete Tal werden vol Wagen sein / vnd Reuter werden sich lagern fur die Thore.
8 Da wird der furhang (3) Juda auffgedeckt werden / das man schawen wird / zu der zeit / den Zeuge im Hause des waldes.
9 Vnd werdet der Risse an der stad Dauid viel sehen / vnd werdet das wasser im vntern Teiche samlen müssen.
10 Jr werdet auch die Heuser zu Jerusalem zelen / Ja jr werdet die heuser abbrechen / die mauren zu befestigen.
11 Vnd werdet einen Graben machen zwisschen beiden mauren vom wasser des alten Teichs. Noch sehet jr nicht auff Den der solchs thut / vnd schawet nicht auff den / der solchs schaffet von ferne her.
12 DArumb wird der HErr HERR Zebaoth zu der zeit ruffen lassen / das man weine vnd klage / vnd sich beschere vnd Secke anzihe.
13 Wiewol jtzt / sihe / ists eitel freude vnd wonne / Ochsen würgen / Schaf schlachten / Fleisch essen / Wein trincken (vnd spricht) Last vns (4) essen vnd trincken / Wir sterben doch morgen.
14 Solchs ist fur den ohren des HERRN Zebaoth offenbar. Was gilts / ob euch diese missethat sol vergeben werden / bis jr sterbet / spricht der HErr HERR Zebaoth. 1. Cor. 15; Sap. 7.
15 SO spricht der HErr HERR Zebaoth / Gehe hin ein zum Schatzmeister Sebna dem Hofemeister / vnd sprich zu jm /
16 Was hastu hie? Wen gehörestu an? das du dir ein Grab hie hawen lessest / als der sein grab in der höhe hawen lest / vnd als der seine wonung in den felsen (5) machen lesst.
17 Sihe / der HERR wird dich wegwerffen / wie ein Starcker einen wegwirfft / vnd dich zuscharren /
18 vnd wird dich vmbtreiben / wie eine Kugel auff weitem Lande / Daselbs wirstu sterben / daselbs werden deine köstliche Wagen bleiben / mit schmach des hauses deiner Herrn.
19 Vnd ich wil dich von deinem Stande störtzen / vnd von deinem Ampt wil ich dich setzen.
20 VND zu der zeit / wil ich ruffen meinem knecht Eliakim / dem son Hilkia /
21 vnd wil jm deinen Rock anzihen / vnd mit deinem Gürtel gürten / vnd deine gewalt in seine hand geben / das er Vater sey dere / die zu Jerusalem wonen / vnd des hauses Juda.
22 Vnd wil die Schlüssel (6) zum hause Dauid auff seine schulder legen / Das er auffthue vnd niemand zuschliesse / das er zuschliesse / vnd niemand auffthue.
23 Vnd wil jn zum Nagel stecken an einen festen Ort / vnd sol haben den Stuel der ehren in seines Vaters hause.
24 Das man an jn henge alle herrligkeit seines Vaters hauses / Kind vnd kinds kinder / alle klein Gerete / beide Trinckgefesse vnd allerley Seitenspiel.
25 Zu der zeit / spricht der HERR Zebaoth / sol der Nagel weggenomen werden / der am festen ort steckt / das er zubreche vnd falle / vnd seine last vmbkome / Denn der HERR sagts. Apo. 3; Zach. 10.


(1) Jerusalem heisset er Schawtal / darumb / das sie viel Schawer / das ist / Propheten / vnd Lerer in Gottes wort hatten etc.
(2) Das sind die Perser / mit den Chaldeern.