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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Vorrede auff die Propheten

Es scheinet fur der Vernunfft fast ein geringe ding vmb die Propheten sein / als darin wenig nützlichs gefunden werde. Sonderlich wenn Meister Klügel drüber kompt / der die heilige Schrifft gar auswendig vnd auff dem Negelin kan / Der sihet es / aus grossem reichthum seines geists / fur eitel faul / tod Gewesche an. Das macht / das die Geschichte vnd das werck nu nicht mehr fur augen sind / vnd allein die wort oder Historien gehöret werden. Welchs kein wunder ist / so auch jtzt Gottes wort verachtet wird / ob gleich noch teglich / die Zeichen vnd Geschicht / dazu das reich Christi / gewaltiglich fur augen stehet vnd gehet. Wie viel mehr solts verachtet werden / wo nicht mehr die Geschicht vnd That furhanden weren. Eben wie die kinder Jsrael verachteten Gott vnd sein Wort / da sie noch fur augen hatten / das Himelbrot / die feurigen Seule / vnd liechte Wolcken / dazu beide Priesterthum vnd Fürstenthum etc. DArumb sollen wir Christen nicht solche schendliche vberdrüssige / vndanckbare Klüglinge sein / Sondern die Propheten mit ernst vnd nutz lesen vnd gebrauchen. Denn erstlich verkündigen vnd bezeugen sie Christus königreich / darin wir itzt leben vnd alle Christgleubigen / bisher gelebt haben / vnd leben werden / bis an der Welt ende. Vnd das ist vns gar ein starcker trost / vnd tröstliche stercke / das wir fur vnser Christlich leben so mechtige vnd alte Zeugen haben / da durch vnser Christlicher glaube gar hoch getröstet wird / das er der rechte Stand sey fur Gott / wider alle andere vnrechte / falsche / menschliche Heiligkeit vnd Rotten / Welche vmb jres grossen scheins vnd der menge willen / so dran hangen / Widerumb auch vmb des Creutzes vnd wenige willen / so am Christlichen glauben halten / ein schwach hertz / gar hoch ergern vnd anfechten. Wie zu vnser zeit / des Türcken / Bapsts / vnd andere Rotten / vns grosse gewaltige Ergernis geben. DA fur vns nu die Propheten gut sind / wie S. Petrus rhümet. j. Petr. j. Das die Propheten habens nicht jnen selbs dargethan / was jnen offenbart ist / Sondern / Vns / Vns (spricht er) haben sie es dargethan. Denn sie haben vns also gedienet mit jrem weissagen / Das / wer in Christus reich sein wil / sol wissen vnd sich darnach richten / Das er müsse zuuor viel leiden / ehe er zu der Herrligkeit kome. Damit wir alles beides sicher werden / Das die grosse herrligkeit des reichs Christi / gewislich vnser sey / vnd hernach komen werde / Doch das zuuor her gehen / Creutz / schmach / elend / verachtung / vnd allerley leiden vmb Christus willen. Auff das wir durch vngedult oder vnglauben nicht verzagt werden / noch verzweiueln an der künfftigen Herrligkeit / die so gros sein wird / das sie auch die Engel begeren zu sehen. 1. Pet. 1. Zvm andern / zeigen sie vns viel vnd grosse Exempel vnd Erfarunge an / des ersten Gebots / vnd streichen dasselbige gar meisterlich aus / beide mit worten vnd Exempel / Damit sie vns zur furcht Gottes / vnd zum Glauben gewaltiglich treiben / vnd dabey erhalten. Denn nach dem sie von Christus reich geweissagt haben / ist das ander alles eitel Exempel / wie Gott sein erst Gebot / so strenge vnd hart bestetigt hat. Das es gewislich nicht anders ist / die Propheten lesen oder hören / denn lesen vnd hören / wie Gott drewet vnd tröstet. Drewet den Gottlosen / die sicher vnd stoltz sind / vnd wo das drewen nicht helffen wil / nachdrückt mit straffen / Pestilentz / Theurung / Krieg / bis sie zu grunde gehen / vnd also sein drewen im ersten Gebot war macht. Tröstet aber die Gottfürchtigen / so in allerley nöten sind / Vnd auch nachdrückt mit hülffe vnd rat / durch allerley Wunder vnd Zeichen / wider alle macht des Teuffels vnd der Welt / vnd also sein trösten im ersten Gebot auch war macht. MJt solchen Predigten vnd Exempeln / dienen vns abermal die lieben Propheten gar reichlich. Das wir vns nicht ergern sollen / wenn wir sehen / wie gar sicher vnd stöltziglich / die gottlosen Gottes wort verachten / vnd so gar nicht vmb sein drewen geben / als were Gott selber ein lauter nichts. Denn in den Propheten sehen wir / wie gar es doch keinem wol ausgangen ist / der Gottes drewen verachtet hat / Wens auch gleich die allermechtigsten Keiser vnd Könige / oder die allerheiligsten vnd gelertesten Leute weren / so die Sonne beschienen hette. Vnd widerumb / wie gar doch keiner verlassen ist / der auff Gottes trösten vnd verheissungen sich gewagt hat / wens auch gleich die aller elendesten / vnd ermesten Sunder / vnd Bettler weren / so auff Erden komen weren / Ja wens gleich der getödtet Habel / vnd der verschlungen Jonas were. Denn die Propheten beweisen vns damit / Das Gott vber seinem ersten Gebot halte / vnd wolle ein gnediger Vater sein der Armen vnd Gleubigen / vnd sol jm keiner zu geringe noch zu verachtet sein. Widerumb ein zorniger Richter vber die Gottlosen vnd Stoltzen / vnd sol jm keiner zu gros / zu mechtig / zu klug / zu heilig sein / er sey der Keiser / Bapst / Türcke vnd Teuffel dazu. VND vmb dieses stücks willen / sind vns die lieben Propheten zu vnser zeit / nütze vnd nötig zu lesen / Das wir mit solchen Exempeln vnd Predigten gesterckt vnd getröst werden / wider der verdampten Welt vnaussprechliche / vnzeliche / vnd ob Gott wil / die aller letzte ergernisse. Denn wie gar fur lauter nichts helt doch der Türcke / vnsern HErrn Jhesum Christ vnd sein Reich / Gegen sich selber vnd seinem Mahmeth? Wie gar veracht ist auff dieser seiten bey vns / vnd vnter dem Bapstum / das liebe / arme Euangelium vnd Gottes wort / Gegen dem herrlichen schein vnd reichthum der menschlichen Geboten vnd Heiligkeit? Wie gar sicher faren die Rottengeister / Epicurer / vnd andere jre gleichen / mit jrem eigen Dünckel / wider die heilige Schrifft? Wie gar frech vnd wilde lebt jtzt jederman / nach seinem mutwillen / wider die helle Warheit / so jtzt am tage. Das es scheinet / als were weder Gott noch Christus etwas / Schweige das Gottes erste Gebot solt so strenge sein. ABer es heisst / Harre doch / harre doch / Was gilts / ob vns die Propheten liegen vnd betriegen mit jren Historien vnd Predigten? Es sind wol mechtiger vnd mehr Könige / vnd wol erger Buben zu grund gangen / Diese werden auch nicht entrinnen. Widerumb sind wol dürfftiger vnd elender Leute gewest / welchen dennoch herrlich geholffen ist / Wir werden auch nicht verlassen werden. Sie sind nicht die ersten / die getrotzt vnd gebocht haben. So sind wir auch nicht die ersten / so gelidden haben / vnd geplagt gewesen sind. Sihe / Also sollen wir die Propheten vns nütze machen / So werden sie fruchtbarlich gelesen. DAS aber mehr drewens vnd straffens drinnen ist / weder tröstens vnd verheissens / ist gut zu rechen die vrsache. Denn der Gottlosen ist allezeit mehr weder der Fromen / Darumb mus man jmer viel mehr das Gesetz treiben / denn die verheissunge / weil die Gottlosen on das sicher sind / vnd fast behend / die Göttlichen tröstung vnd verheissungen auff sich zu deuten / Vnd die Drewung vnd straffe auff andere / zu deuten. Vnd von solchem verkereten sinn vnd falscher hoffnung / mit keiner weise sich lassen abwenden / Denn jr Reim der heist PAX ET SECVRITAS, Es hat nicht not. Da bey bleiben sie vnd gehen fein mit dahin / ins verderben / wie S. Paulus daselbs sagt / Plötzlich kompt vber sie das verderben.

Abgötterey bey den Jüden.

WEiter / weil die Propheten zum meisten schreien vber die Abgötterey / ist von nöten zu wissen / wie es vmb jre Abgötterey eine gestalt gehabt habe. Denn bey vns vnter dem Bapstum / kützeln sich viel gar sanfft / vnd meinen / sie seien nicht solche Abgöttische / wie die kinder Jsrael. Darumb sie auch der Propheten nicht gros achten / sonderlich in diesem stücke / als die sie nichts angehen / mit jrem straffen vmb die Abgötterey. Sie sind viel zu rein vnd heilig dazu / das sie solten Abgötterey treiben. Vnd were jnen lecherlich / das sie sich solten fürchten oder erschrecken / fur dem drewen vnd schelten vmb Abgötterey. Gleich wie das volck Jsrael auch thet / vnd wolts schlecht nicht gleuben / das sie Abgöttisch weren / vnd der Propheten drewen muste alles erlogen sein / vnd sie als Ketzer verdampt werden. SOlche tolle Heiligen waren die kinder Jsrael nicht / das sie schlecht Holtz vnd stein hetten angebetet / sonderlich die Könige / Fürsten / Priester vnd Propheten / welche doch am meisten Abgöttisch waren. Sondern das war jr Abgötterey / das sie den Gottesdienst / so zu Jerusalem (vnd wo es mehr Gott haben wolt) gestifftet vnd geordent war / liessen faren / vnd aus eigener andacht vnd gutdünckel / on Gottes befelh / anderswo bessern stifften vnd auffrichten / vnd andere newe Weise / Person vnd Zeit / dazu ertichteten / welchs jnen Mose gar hart verboten hatte / sonderlich Deut. xij. Vnd sie jmer hin weiset an den Ort / den Gott erwelet hatte zu seiner Hütten vnd Wonung. Solche falsche Andacht war jr Abgötterey / vnd dünckt sie köstlich sein / vnd verliessen sich darauff / als hetten sie es wol ausgericht / So es doch lauter vngehorsam vnd abfal war von Gott vnd seinem befelh. Deut. 12. ALso lesen wir. iij. Reg. xij. Das Jerobeam nicht schlecht / die zwey Kelber auffrichtet / sondern lies daneben predigen dem Volck / Jr solt nicht mehr hin auff gehen gen Jerusalem / Sondern / Sihe hie / Jsrael / ist dein Gott / der dich aus Egypten gefüret hat. Er spricht nicht / Sihe hie / Jsrael / das ist ein Kalb / Sondern ist dein Gott / der dich aus Egypten gefüret hat. Bekennet frey das der Gott Jsrael / sey der rechte Gott / vnd der sie aus Egypten gefüret hat. Aber man dürffe nicht gen Jerusalem jm nach lauffen / Sondern finde jn wol hie zu Dan vnd Berseba / bey den gülden Kelbern. Das also die meinung sey / Man könne so wol fur den gülden Kelbern / als fur einem heiligen Gottes zeichen / Gott opffern vnd dienen / Gleich wie man zu Jerusalem / fur der gülden Laden / Gott dienete vnd opfferte. Sihe / das heisst denn Gottesdienst zu Jerusalem verlassen / vnd Gotte der solchen Gottesdienst geboten / damit verleugnen / als hette ers nicht geboten. VND also baweten sie auff jre eigen werck vnd andacht / vnd nicht auff Gott rein vnd alleine. Mit solcher andacht / fülleten sie darnach das Land mit Abgötterey / auff allen Bergen / in allen Gründen / vnter allen Bewmen / baweten Altar / opfferten vnd reucherten / Vnd muste doch alles heissen / dem Gott Jsrael gedienet / Wer anders sagte / der war ein Ketzer vnd falscher Prophet / Denn das heisst eigentlich Abgötterey anrichten / On Gottes geheis / aus eigener andacht einen Gottesdienst furnemen. Denn er wil von vns vngemeistert sein / wie jm zu dienen sey / Er wils vns leren vnd furgeben / Sein Wort sol da sein / das sol vns leuchten vnd leiten. On sein Wort / ists alles Abgötterey / vnd eitel Lügen / es gleisse wie andechtig vnd schön es jmer wolle. Dauon wir offt mals geschrieben.

Abgöttische bey den Christen.

AVs diesem folget nu / das bey vns Christen / alle die jenigen Abgöttisch sind / vnd der Propheten schelten gehet sie warlich an / die newe Gottesdienst erfunden haben / Oder noch halten / on Gottes befelh vnd Gebot / aus eigener andacht / vnd (wie man spricht) guter meinung. Denn damit richten sie gewislich / jr vertrawen auff jr eigen erwelete werck / vnd nicht blos vnd lauter auff Jhesum Christ. Das heissen denn Ehebrecherin bey den Propheten / die sich an jrem Man Christo nicht lassen benügen / Sondern lauffen andern auch nach / Als kündte Christus allein nicht helffen / on vns vnd vnser werck / Oder als hette er vns nicht allein erlöset / sondern wir müsten auch dazu thun. So wir doch wol wissen / wie gar nichts wir dazu gethan haben / Das er fur vns gestorben / vnd vnser Sunde auff sich genomen / vnd am Creutz getragen hat / Nicht allein / ehe denn solchs bedencken kund alle Welt / sondern auch ehe denn wir geboren worden. So wenig / vnd viel weniger / die kinder Jsrael dazu theten / das Egypten vnd Pharao geplagt / vnd durch das sterben der egyptischen Erstengeburt / sie frey wurden / welchs ja Gott gar allein thet / vnd sie nichts vberal dazu theten. JA sprechen sie / Die kinder Jsrael dieneten mit jrem Gottesdienst Abgöttern vnd nicht dem rechten Gott / Wir aber dienen in vnsern Kirchen / dem rechten Gotte / vnd dem einigen HErrn Jhesu Christo / Denn wir wissen von keinem Abgott. Antwort. Also sagten die kinder Jsrael auch / vnd sprachen alle sampt / Das alle jr Gottesdienst geschehe dem rechten Gotte / Vnd woltens warlich nicht leiden / das mans hiesse den Abgöttern gedienet / viel weniger denn es vnser Geistlichen leiden wollen / Schlugen auch darüber tod / vnd verfolgeten alle rechte Propheten. Denn sie wolten warlich auch von keinem Abgott wissen / wie das die Historien vns wol anzeigen. DEnn so lesen wir Judicum. xvij. Das die mutter Micha / da er jr die tausent vnd hundert Silberlinge genomen vnd wider gegeben hatte / sprach zu jm / Gesegenet sey mein Son dem HERRN / Jch hab solch silber dem HERRN gelobet / das mein Son sol von mir nemen / vnd ein Götzen vnd Bilde lassen draus machen etc. Hie höret man ja klerlich vnd gewis / das die Mutter den rechten Gott meinet / dem sie solch Silber gelobt habe / das ein Götze vnd Bilde draus würde. Denn sie spricht nicht / Jch hab solch silber einem Abgott gelobt / sondern dem HERRN / welchs wort bey allen Jüden bekand ist / das es den einigen rechten Gott heisst. Gleich wie der Türcke auch thut / vnd mit seinem Gottesdienst den rechten Gott nennet vnd meinet / der Himel vnd Erden geschaffen hat. Des gleichen die Jüden / Tattern / vnd jtzt alle Vngleubigen / Dennoch ists mit jnen alles eitel Abgötterey. JTem / Der wunder grosse man Gideon / wie seltzam fiel doch der selbe / Jud. viij. Der eben in dem / da er sprach zu den kindern Jsrael (welche begerten / Er vnd seine Kinder solte jr Herr sein) Jch wil nicht ewr Herr sein / noch meine Kinder / Sondern der HERR (das ist der rechte Gott) sol ewr HErr sein. Gleichwol nam er die Kleinot / die sie jm gaben / vnd machte doch weder Bilde noch Altar draus / sondern allein Priesterkleider / vnd wolt auch aus andacht in seiner Stad einen Gottesdienst haben. Noch spricht die Schrifft / das gantz Jsrael hab damit Hurerey getrieben / vnd sey darüber sein Haus zu grund gangen. Nu meinete doch der grosse heilige Man / damit keinen Abgott / sondern den rechten einigen Gott / wie die feinen geistreichen wort bezeugen / da er spricht / Der HERR sol vber euch herrschen / vnd nicht ich etc. Damit er ja klerlich / die Ehre allein Gott gibt / vnd den rechten Gott allein fur einen Gott vnd HERRN bekennet vnd gehalten haben wil. SO haben wir droben gehöret / Das der König Jerobeam. 3. Reg. xij. seine gülden Kelber auch nicht Abgötter nennet / Sondern den Gott Jsrael der sie aus Egypten gefürt hatte. Welchs ist ja der rechte heilige Gott / denn es hatte sie kein Abgott aus Egypten gefüret. Vnd war auch nicht seine meinung / das er Abgötter wolte anbeten / Sondern weil er furchte (als der Text sagt) das sein Volck würde von jm fallen / zum könig Juda / wo sie solten allein zu Jerusalem Gottesdienst pflegen / erfand er einen eigen Gottesdienst / damit er sie an sich behielte. Vnd meinete gleichwol damit den rechten Gott / der zu Jerusalem wonete / Aber were nicht not Gotte allein zu Jerusalem zu dienen. 3. Reg. 12. VND was darffs viel wort? Es bekennet Gott selber / das die kinder Jsrael haben mit jrem Gottesdienst / keinen Abgott / sondern jn allein gemeinet. Denn so spricht er / Hosea. ij. Als denn spricht der HERR / wirstu mich heissen / mein Man / vnd mich nicht mehr / mein Baal heissen. Denn ich wil die namen der Baalim / von jrem mund wegthun / das man solcher namen der Baalim nicht mehr gedencken sol. Hie mus man ja bekennen / das war sey / die kinder Jsrael / haben mit jrem Gottesdienst keinen Abgott / sondern den einigen rechten Gott gemeinet / wie hie in Hosea klerlich Gott spricht / Du wirst Mich nicht mehr mein Baal heissen. Nu war je Baal der grössest / gemeinest / herrlichst Gottesdienst / im volck Jsrael / Noch war es eitel Abgötterey / vngeacht / das sie den rechten Gott damit meineten. DArumb hilffts vnser Geistlichen nicht / das sie furgeben / wie sie dienen keinem Abgott in jren Kirchen vnd Stifften / sondern allein Gott dem rechten HERRN. Denn du hörest hie / das nicht gnug ist / sagen oder dencken / Jch thue es Gotte zu ehren / Jch meine den rechten Gott / Jtem / Jch wil dem einigen Gott dienen / Weil alle Abgöttische eben auch also sagen vnd meinen. Es gilt nicht meinens oder dünckens / sonst weren die auch Gottes diener / welche die Apostel vnd Christen gemartert haben / Denn sie meineten auch (wie Christus Johan. sagt xvj. sie theten Gott einen Dienst dran. Vnd S. Paulus Rom. x. zeugnis gibt den Jüden / das sie vmb Gott eiuern. Vnd Act. xxvj. spricht Das sie mit Gottesdienst / tag vnd nacht / hoffen zu komen zur verheissen seligkeit. Joh. 16; Rom. 10; Act. 26. SOndern da sehe ein jglicher zu / das er gewis sey / das sein Gottesdienst sey durch Gottes wort gestifft / vnd nicht aus eigener andacht erfunden oder wol gemeinet. Denn welcher Gottesdienst pfleget / der kein Gottes zeugnis hat / der sol wissen / Das er nicht dem rechten Gott / sondern seinem eigen ertichten Abgotte / das ist / seinem dünckel vnd falschen gedancken / vnd damit dem Teuffel selbs dienet / vnd gehen aller Propheten wort wider jn. Denn solcher Gott ist nirgent der jm wölle / aus vnser eigen walh vnd andacht / on sein befelh vnd wort / Gottes dienst lassen stifften. Sondern es ist nur ein Gott / der durch sein wort reichlich gestifft vnd befolhen hat / allerley Stende vnd Gottesdienst / darin er jm wil gedienet haben. DA bey sollen wir bleiben / vnd weder zur Rechten noch zur Lincken dauon weichen / weder mehr noch weniger thun / weder erger noch besser machen. Sonst wird der Abgötterey kein ende / vnd kan kein vnterscheid bleiben / welchs rechter Gottesdienst / oder Abgötterey were / weil sie alle den rechten Gott meinen / vnd alle seinen rechten Namen brauchen. Dem selbigen einigen Gott sey Danck vnd Lob / Durch Jhesum Christum seinen Son vnd vnsern HErrn in ewigkeit gebenedeiet / AMEN